Orientalischer Herbst

Schönheiten aus dem Morgenland

Botanische Namen geben uns Gärtnern viel Auskunft. Manchmal über Farbe, Wuchs, Standortansprüche, meist jedoch über die Herkunft. Und besonders viele Gattungen tragen in der Artbezeichnung den Namen „orientalis‘„- also „vom Orient kommend“.

Viele davon kennen wir auch bei uns in Europa. Es sind Pflanzen wie Lilien, Mohn, Steppenkerzen und – was man vielleicht weniger vermuten würde – viele Zwiebelpflanzen wie Tulpen, Krokusse oder auch der Zierlauch um Beispiele zu nennen. Oder auch die beliebten Lenzrosen. Im Gegensatz zu den heimischen Schneerosen gibt es diese in vielen betörenden Farbschattierungen einfach- und gefülltblühend und sie sind damit die oft einzigen blühenden Blickpunkte im Winter und Frühjahr.

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Den Titel „Orientalischer Herbst“ haben wir jedoch in Abstimmung mit Familie Besim gewählt. Heuer war das Traditionsunternehmen bereits zum fünften Mal Gast mit den Teppichwelten. Mit dabei war die neueste Teppich-Kollektion „Rug Star“, welche mit einem vielfältigen und humorvollen Rahmenprogramm an einem verlängerten Wochenende präsentiert wurde. Eröffnet wurde die Ausstellung mit dem Konzert „Blumen des Orients“ von Timna Brauer und dem Elias Meiri Ensemble. Humorvoll war‘s einen Abend später, als der Senior aus seinem Buch „Morgenland, Abendland, Burgenland“ Witze und Anekdoten zum Besten gab.

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Am Abend des 22. September konnten wir Timna Brauer mit ihrem Ehemann Elias Meiri in unserem Palmenhaus begrüßen – auf einer Bühne aus lauter Teppichen. Sie „flog“ mit dem Publikum in das Land der Träume und Sehnsüchte… begeisterter Applaus war die Folge.

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„Blumen des Orients“

Die Musik der orientalischen Juden (Sefarden), einer Minderheit, die jahrhundertelang in arabischen Ländern gelebt hat, ist in Europa so gut wie nicht bekannt. Im neuen Programm von Timna Brauer wird die Klangtradition der aus dem Jemen stammenden jüdischen Bevölkerung, die auch die älteste Diaspora-Gemeinde (Juden, die nicht in Israel leben, wurden und werden so bezeichnet) repräsentiert und eine ganz eigenständige und den islamischen Klängen fremde Kultur entwickelt hat, hervorgehoben.

Timna Brauers Mutter entstammt dieser ethnischen Gruppe und pflegt bis heute dieses musikalische Erbe. Aus Letzterem schöpfen auch Timna Brauer und Elias Meiri die Inspiration für ihre Kompositionen und musikalischen Bearbeitungen. Dabei trifft Uraltes, Sakrales und teils Archaisches auf zeitgenössisch urbane Ausdrucksformen.

Wie im gesamten orientalischen Raum bildet auch in der jüdischen Tradition der Gesang ein reges Zusammenspiel mit Bewegung und Tanz – das Eine ist ohne das Andere nicht denkbar.

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Im Rausch der Farben

Der Jahreszeitenwechsel führt zu den von allen geliebten Blattverfärbungen. Im Herbst gepflanzte Stauden, Sträucher und Obstpflanzen tun sich mit dem Einwurzeln um einiges leichter als in den Sommermonaten gepflanzte. Die neuen Wurzeln fassen schneller Fuß, weil nicht mehr so viel gegossen werden muß. Außerdem breitet sich das Wurzelsystem auch an frostfreien Tagen bis lange in die Winterzeit aus. Damit haben die Pflanzen beim ersten Wachstumsschub im Frühjahr problemlose Startbedingungen. Nur bei bedingt winterharten Pflanzen wie Feigen, Kamelien oder Inkalilien sollte besser das Frühjahr abgewartet werden.

Bedanken möchten wir uns natürlich auch wieder bei Gärtnermeister Werner Sandner, welcher auch im heurigen Herbst interessante Fachvorträge auf unserer kleinen Bühne vortrug. Diesmal ging es um Zwiebelpflanzen richtig gepflanzt und gekonnt kombiniert, sowie um die Grabgestaltung im Herbst und Winter. Beides Male konnten viele Besucher begrüßt werden!

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