21. Juni 2014
Thomas Gansch & Georg Breinschmid
Die OÖ Stiftskonzerte luden erstmals 2013 das ungewöhnliche Jazz Duo Thomas Gansch und Georg Breinschmid in unser Palmenhaus. Das unbekannte Publikum lies sich auf etwas Neues ein und war wieder einmal rundum begeistert!
Wer lässt sich auf so etwas ein? Trompete und Kontrabass im Duo, ts ts ts… das lässt doch eine Verlegenheitslösung vermuten von zwei Musikern, die in der Wüste sitzen, Lust auf’s Musik machen haben und niemanden sonst finden als der eine einen Kontrabassisten und der andere einen Trompeter. Jedoch ist sozusagen das Gegenteil der Fall. Die beiden genialen Instrumentalisten haben einander in einem gigantischen Pool von Topmusikern in Zentralmitteleuropa gefunden und machen auf herz- und kopferfrischende Weise das Unmögliche möglich: Kontrabass und Trompete im Duo.
Zählt man aber noch die Stimmen der beiden dazu, das im Bass integrierte Schlagzeug, ein bisserl Pfeifen, Bodypercussion und das Flügelhorn, ist da schon ein Trio oder Quartett am Werk. Eine Personenbeschreibung wird den beiden Querfeldeingängern kaum gerecht, denn allzu leicht sprengen sie die Grenzen jeder Beschreibung. Und wie klingt die Musik in der Welt von Brein und Gansch? Die groovt, fetzt, zärtelt, schnalzt, scherzt, wuselt, schnauft und swingt intergalaktisch zwischen dem Stern Jazz und dem Planeten Wien, dass es eine wahre Freude ist. Bumtschakabumtrara.
Befreundet sind Thomas Gansch und Georg Breinschmid seit 1997; kennengelernt haben sich die beiden just zu dem Zeitpunkt, an dem sie sich unabhängig voneinander dazu entschlossen, der an der Wiener Musikhochschule studierten Klassik den Rücken zu kehren, und sich dem Jazz zuzuwenden. Man teilte die Leidenschaft für Musik und Monty Python und beschloss, gemeinsame Sache zu machen. Im Rahmen einer Jamsession wurden die beiden vom Fleck weg von Mathias Rüegg für das Vienna Art Orchestra engagiert, in dem sie auch die folgenden Jahre tätig waren.
Da die Musiker des international renommierten Ensembles nur selten Zugaben spielten, wurden der Trompeter und der Bassist oft gebeten, nach Ende des Programms für den musikalischen Abschluss zu sorgen. Diese Draufgaben wurden mit der Zeit immer länger, bis sich der Wunsch in den beiden manifestierte, es auch einmal abendfüllend zu versuchen. Das ist nun bereits Jahre her – inzwischen zählen Thomas Gansch und Georg Breinschmid zu den führenden Persönlichkeiten der heimischen Jazz- und Weltmusikszene und genießen auch international sehr hohe Reputation.
Was beide Musiker besonders auszeichnet, ist neben ihren spielerischen Fähigkeiten und der Spontaneität vor allem das enorm breite stilistische Spektrum. Mal geben sich die beiden Ausnahmemusiker als Traditionalisten, mal tauchen sie tief in den Bereich der Improvisation ein, mal widmet man sich der Weltmusik, mal dem Pop oder Blues. Schillernd, vielseitig, virtuos (wie auch ihre Projekte Mnozil Brass oder Brein’s Café) – das Duo Gansch/Breinschmid ist live wie auf Tonträger ein einzigartiges Erlebnis.