Neues aus unserer Vermehrung

Solange unsere Gewächshäuser noch kühl gehalten werden, steht die Vermehrung über Teilung im Vordergrund. Dies betrifft vor allem unser winterhartes Staudensortiment sowie die winterharten Kräuterpflanzen wie Liebstöckl, Minzen oder Zitronenmelisse. Die Vermehrung über Stecklinge startet Mitte Februar, sobald wir das Beet- und Balkonblumensortiment für den Sommer topfen. Davor sind bereits die samenvermehrten Kräuter gesät, denn hier kommen die ersten Kundschaften bereits Anfang Februar, um Hochbeet oder Balkonkasten wieder aufzufüllen. Dank unserer Eigenproduktion können wir Ihnen ein individuelles Angebot in guter Qualität zu jeder Saison anbieten. Die Wertschätzung bleibt in der Region und die Frische versteht sich von selbst!

Wenn der Start ins neue Jahr geglückt ist, heißt es auch wieder Start für unsere Vermehrung. Begonnen wird mit Stauden- und winterharten Kräuterpflanzen, nach und nach folgt dann auch unser Zierpflanzensortiment. Wir möchten auch Sie ermuntern, immer wieder einmal selbst Hand anzulegen. Nichts macht mehr Freude, als Samen oder Stecklinge selbst zu ziehen, zum Wachsen zu bringen und so von Anfang an dabei zu sein!

Bienen und Schmetterlinge werden zwar nicht unserer Meinung sein, aber trotzdem finden wir Strukturpflanzen in vielerlei Hinsicht hervorragend. Eine riesige Artenvielfalt findet man bei den Coleus- und Plectranthus-Arten. Sie kennen sicher Pflanzen von beiden Vertretern – zum Beispiel die Buntnessel beim Coleus oder die Weihrauchpflanze beim Plectranthus. Beider Gattungen Vorteil: extrem einfach in der Pflege! Und dabei machen sie so gut wie keinen Mist. Bei der letzten England-Reise sind wir wieder fündig geworden und über den Winter konnten wir bereits einige für Sie vermehren.

Es gibt viele Plectranthus-Arten mit unterschiedlichen Wuchsformen, Blattformen und Blütenfarben.
Viele haben auch aromatische Blätter. Ernst van Jaarsveld aus Kirstenbosch unternahm 1977 besondere Anstrengungen, um diese seltene Pflanze zu sammeln Durch seine Begeisterung für diese Gruppe wurden viele Arten erst in unsere Gärten eingeführt. Weltweit gibt es etwa 350 Arten, die in Afrika, Indien, Australien und Japan weit verbreitet sind. In Südafrika gibt es besonders viele Variationen, von hohen, schattenliebenden Sträuchern bis hin zu kräftigen Bodendeckern, die in der Sonne wachsen. Plectranthus ist auch als Spornblume benannt (von griechisch plectron‘, was Sporn und ‚anthos‘, was Blume bedeutet) und gehört zur großen Familie der Lamiaceae, die für ihre vielen medizinischen Gartenpflanzen wie Minze oder Salbei bekannt ist. 

Ganz besonders ins Herz geschlossen wurde bereits der „Schwedische Efeu“ Plectranthus oertendahlii, welcher eine interessante Geschichte zur Namensgebung aufweist. Dieser wurde in Europa angebaut, lange bevor seine wilde Herkunft bekannt war. 1924 wurden Pflanzen in Schweden beschrieben und nach Ivan Anders Oertendahl, dem Chefgärtner des Botanischen Gartens der Universität Uppsala, benannt. Wann, wo und von wem diese Pflanzen gesammelt wurden und wie sie nach Schweden gelangten, weiß niemand. Ihr natürlicher Lebensraum wurde erst bekannt, nachdem Lillian Britten, eine Botanikerin aus Grahamstown, 1936 in der Oribi-Schlucht in Südafrika Pflanzen für ein Herbarbeleg gesammelt hatte. Eines ist also sicher: er ist kein Schwede! Ähnliche Auslesen mit anderen Blattverfärbungen hatten wir schon oft im Sortiment – diese silberfarbige Art ist aber jetzt so richtig trendy! 

Ebenfalls silbern schimmert der „Silber-Harfenstrauch“ Plectranthus argentatus. Er ist uns in mehreren englischen Gärten als Kübelpflanze begegnet. Das erste Mal im berühmten Weißen Garten von Sissinghurst. Umso erfreuter war ich dann in Great Dixter, als ich diesen in der hauseigenen Staudengärtnerei erwerben und mitnehmen konnte. Ursprünglich aus Australien kann die Pflanze wunderbar im Kübel gehalten oder im Sommer auch als Alternative zum bekannten Silberblatt ausgepflanztwerden. Ein Rückschnitt wird gut vertragen, denn vor den ersten Frösten muss dieser wieder ins Haus, wo er durchaus auch wärmer überwintert werden kann. Mit schlichter Eleganz bettet er sich leicht und klitzeklein verspielt zwischen weitere Blumen und Pflanzen im Arrangement.

Und um die silberblättrigen komplett zu machen, möchten wir auch auf das flauschige Australische
Zitronenblatt Plectranthus species, welches bereits einige Jahre im Sortiment schlummert, hinweisen.
Allerdings noch immer ein aromatisch duftender und vor allem robuster Geheimtipp. Für das intensive Aroma sind die ätherischen Öle Citral, Citronellal und Geraniol verantwortlich. Schon eine leichte
Berührung des Blattes reicht aus, und man hat den Duft an der Haut, sonst ist dieser nicht aufdringlich.
Die flauschig weichen Blätter können sogar für ein Schaumbad genutzt werden. 

Zusätzlich kann es auch kulinarisch genutzt werden. Nur den Stängel bitte weglassen, denn er ist sehr
hart. Damit macht sich die Pflanze, die sehr hoch werden kann, robust gegen Wind und gibt ihr Sta
bilität. Für einen Tee reichen kleine Mengen, da der Geschmack sehr intensiv ist. Man kann aber auch
Wasser damit aromatisieren, Süßspeisen verfeinern oder herzhafte Gerichte damit abschmecken. Alles,
was mit Zitrone harmoniert, kann auch mit dem australischen Zitronenblatt kombiniert werden. Ein
kulinarisches Highlight ist definitiv Zitronenblatt auf Cheesecake. Geerntete Blätter sind lange haltbar,
dafür kühl lagern. Auch zum Einfrieren geeignet. Nur zur Trocknung eigenen sich die Blätter weniger, da
sie dann schnell ihr Aroma verlieren. Zur Wirkungsweise ist allerdings noch wenig bekannt.

Die Pflanze gedeiht mühelos, halten Sie sie wie mediterrane Pflanzen in einer durchlässigen Erde, über
wintern sie diese frostfrei, hell und schneiden sie diese nach der Überwinterung auch immer wieder
einmal kräftig zurück. Auf Staunässe ist vor allem im Winter zu achten. Es kann bis zu zwei Meter hoch
werden und ist sehr robust gegen Schädlinge. Weder Läuse noch Trauermücken siedeln sich rund um die Pflanze an. Das macht das Zitronenblatt zusätzlich zur idealen Zimmerpflanze, die auch den Winter
gut am Fenster im Haus übersteht. Wild wächst die Pflanze vor allem in Queensland in Australien.

Zwei besonders schöne Ziersalbeiarten habe ich letzten August in der kleinen Gärtnerei von Great Dixter in Südengland gefunden. Der Tehuacán-Salbei (Salvia curviflora) erblüht mit magenta-rosafarbenen Blüten, die das elegante Laub dieser mexikanischen Prachtsalbei-Art krönen. Der Schmetterlingssalbei Salvia x cultorum ‚ Phyllis‘-Fancy‘ hat einzigartige weiß-blaue Blüten.

Beide haben eine lange Blütezeit von Mai bis Oktober vorzuweisen, sind Bienen- und Schmetterlingsmagneten und auch gut im Topf zu halten. Beide auch mehrjährig bei frostfreier Überwinterung. Eine Bereicherung auch für unsere Sonnengärten!
 
 
Neu und besonders attraktiv: der BAUMKOHL ‚TAUNTON DEANE‘
 
 
Ertragreich, robust und wachstumsstark zeigt sich dieser neue bis -15°C winterharte und mehrjährige Kohl. Wie nicht anders zu erwarten war, haben wir diese Sorte in einer Baumschule entdeckt und mit der schönen violetten Färbung gleich lieb gewonnen.
 
 
Die jungen, frischen Blätter eignen sich roh für Salate und Green-Smoothies. Durch den Frosteinfluss werden diese süßer. Wie jedes Jahr gibt es jetzt aber auch wieder unsere Kohlklassiker vor Ort – Grünkohl, Roter Grünkohl & Palmkohl!
 
 
Indisches CURRYBLATT – Murraya koenigii 
 
Endlich wieder da! Dieses Kraut hat sich ja in den letzten Jahren rar bei uns gemacht. Im Februar habe ich diese endlich wieder erhalten und spätestens im Hochsommer gedeihen sie auch wieder am besten! Zu finden in unserer Kräuterabtteilung, welche auch im Hochsommer nicht nur das übliche bietet…
 
 
In Südindien ist es eines der wichtigsten Gewürze überhaupt, viele Familien haben einen Haus-Currybaum im Garten stehen. Die Blätter werden frisch verwendet, da sie getrocknet sehr an Geschmack verlieren. Die Beeren sind auch essbar und die Blüten haben einen süßen Honigduft. In der ayurvedischen Medizin wird die Pflanze zur Behandlung von Diabetes genutzt. Beliebt sind die würzigen Blätter mit dem nussigen, vollen Aroma auch bei Vegetariern, weil sie so schön deftig schmecken. Die Blätter werden in Sri Lanka sehr viel verwendet, und entweder zum Ende des Kochens dazugegeben oder am Anfang mit anderen Zutaten leicht angeröstet.
 
 
 

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